Neun Gründe, warum mir Journaling so gut durch die Corona-Zeit hilft

Veröffentlicht von am 26 Apr 2020

Ja, ich bin ein Papier-Junkie. Zum Leidwesen meiner Familie und meiner Bürokollegin. Überall hinterlasse ich meine Spuren. Ich liebe Magazine, Kladden und so ziemlich jedes geschriebene Wort, das auf ‚Totholz’ gedruckt ist. Noch immer arbeite ich als freie Autorin für die Wochenzeitung VDI nachrichten. Schon seit meiner Jugend schreibe ich Tagebuch, und seit circa drei Jahren gehört auch das Journaling zu meiner täglichen Routine. Zum Glück, wie ich gerade jetzt in dieser merkwürdigen Corona-Phase merke.

Struktur

Anders als im Tagebuch hat mein Journal eine vorgegebene Struktur. Dazu gehören zum Beispiel ‚Ergebnisse’, ‚Erkenntnisse’ oder ‚Gutes, das passiert ist’. Während im Tagebuch meist die Gefühlsebene die wichtigste Rolle spielt, geht es im Journal stärker um die Sachebene, um Job und Co zum Beispiel.

Die kleinen und großen Erfolge

Als ich im vergangenen Dezember kurz mal dachte: Ach Simone, was hast Du denn in diesem Jahr überhaupt auf die Straße bekommen? reichte ein ausgiebiges Kaffeetrinken mit meinem Journal, um mich an alle kleinen und großen Erfolge zu erinnern. Ohne meine Notizen hätte ich ganz sicher vieles davon schnell wieder vergessen, das merke ich auch jeden Sonntagabend in meiner ganz persönlichen Wochenrückschau. Das Journal ist deshalb ein ganz wichtiger Wegweiser für mich, wenn es beispielsweise um meine Stärken geht.

Dankbarkeitstagebuch

Es sind die Dankbaren, die glücklich sind – für mich trifft das auf jeden Fall zu. Ich notiere jeden Tag schöne Momente, gute Gespräche, erledigte Dinge – und das macht mich in der Rückschau jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr einfach dankbar. Die miesen Momente schreibe ich zwar auch auf, aber meistens überwiegt zum Glück das Positive. Ohne Journal wäre das wohl häufig mal anders.

Planen

In meinem Journal ist auch ein Kalenderteil integriert, so dass ich meinen Monat und meine Woche sehr gut im Voraus im Blick habe. Das hilft auch, meine Energie entsprechend einzuteilen. Denn viele von Euch kennen ja meinen Leitspruch für New Work: Energiemanagement ersetzt Zeitmanagement.

Inspirierende Fragen

Anders als im Tagebuch gibt es in vielen Journals auch regelmäßig Fragen oder Sinnsprüche, die zum Nachdenken anregen. Für mich immer wieder eine gute Inspiration und wichtiges Soulfood, gerade in Corona-Zeiten.

Konversation mit mir selbst

Da die persönlichen Gespräche gerade nicht mehr so häufig stattfinden, hilft mir das Journal bei meinen ‚Selbstgesprächen’ nicht den Faden zu verlieren. Klingt verrückt? Vielleicht ist es das auch ein ganz kleines bisschen…

Ziele entwickeln und visualisieren

In meinem Journal geht es auch darum, Ziele für bestimmte Zeiträume zu entwickeln und zu definieren. Auch das Visualisieren gelingt mit der grafischen Hilfestellung darin ganz gut.   

Meinen Fokus finden

Wenn ich am Tag mal wieder eine totale Zoom-Overdosis hatte, hilft mir das Journal, meine Gedanken zu ordnen und die ganzen Stimmen im Kopf wieder etwas leiser zu drehen. Das gelingt mir auch mit Meditation ganz gut, aber dazu habe ich im Moment durch #stayhome, #homescooling und #homeoffice der gesamten Herde nicht immer die Möglichkeit.

Anker im Tagesablauf

Meine Routinen und Strukturen haben mir bislang sehr geholfen, mit positivem und klarem Blick immer weiter zu machen in dieser komischen Phase. Der regelmäßige Griff zum Journal, meist morgens und abends, ist für dabei mich ein sehr wichtiger Anker.

Wie geht es Euch? Welches Journal nutzt Ihr? Oder kommt Ihr mit dieser Technik nicht gut klar? Wenn ja, warum? Schreibt mir in die Kommentare, ich freue mich auf Eure Erfahrungen.

Fotos: Carsten Irrgang, Simone Fasse

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