Warum ‚Frauen und Technik‘?

Veröffentlicht von am 9 Mai 2019

 

Verbia - simone Fasse- Blog Frauen und Technik

 

„Frauen und Technik“ – diesen Spruch kenne ich vor allem aus der Zeit, als mein alter Opel Corsa an der Kreuzung anfing zu stottern und ich dann bibbernd vor Kälte auf einen meist männlichen Helfer wartete. Oder wenn es mal wieder nicht geklappt hat mit dem Anschließen der Lampe oder der Installation des neuen Druckers. „Frauen und Technik“, mit diesem Satz und dem dazugehörigen Augenzwinkern aus allen Richtungen bin ich aufgewachsen. Der Spruch galt viel zu lange als beste Entschuldigung für mein oft vorschnelles Aufgeben. Und auch heute noch zementiert es viel zu häufig die Einstellung von „das müssen Mädchen ja gar nicht können“.

Wie gern hätte ich damals lässig den Werkzeugkasten in die Hand genommen und die alte Möhre selbst wieder zum Laufen gebracht – vor allem in Münster, wo ich Politikwissenschaften studiert habe.

Inzwischen probiere ich alles todesmutig aus. Meine Neugierde und mein Ehrgeiz treiben mich dabei an, und vor allem: der Spaß an der Technik. Zuhause bin also längst ich für die Therme und das WLAN zuständig.

Schon immer haben mich Journalismus und Wirtschaft interessiert, komplett fasziniert hat mich jedoch das Internet. Mit der Hilfe meiner großartigen Ausbilderin bei den VDI nachrichten, meinem mutigen Chefredakteur und einer Menge Arbeit bin ich schließlich Technik-Journalistin geworden. Seit 2007 arbeite ich als freie Autorin von München aus für verschiedene Fach-, Wirtschafts- und Online-Medien sowie als Texterin und Beraterin für Unternehmen, außerdem moderiere ich Veranstaltungen.

Warum das funktioniert? Ich hatte das wahnsinnige Glück, technische Zusammenhänge vollkommen anders erleben zu dürfen, zum Beispiel durch spannende Interviews, Laborbesuche, Unternehmensführungen, Workshops oder Messen. Mathematische Formeln kann ich noch immer nicht lösen, und alle Programmierversuche sind bislang kläglich gescheitert. Aber ich stelle die richtigen Fragen, durchdringe komplizierte Zusammenhänge und filtere die Fakten so heraus, dass lesbare Texte entstehen.

Die Welt der Technik durch die weibliche Brille sehen

Ich kenne inzwischen viele Kolleginnen und Interviewpartnerinnen – egal ob mit oder ohne entsprechendes Studium – die sich im technischen Bereich selbstverständlich bewegen und spannende Projekte voranbringen: weibliche Presseverantwortliche in Unternehmen, Journalistinnen, Beraterinnen, und natürlich Informatikerinnen oder Ingenieurinnen im Management.

Diese Frauen und ihre Arbeit möchte ich in meinem Blog vorstellen. Noch immer sind es vor allem Männer, die in der technischen Welt die Entwicklungen bestimmen. Die Podien der einschlägigen Fachkonferenzen sind hauptsächlich männlich besetzt. Das wird sich ändern, da bin ich sicher. Nicht zuletzt Digitalisierung und Fachkräftemangel werden auch Quereinsteigerinnen für Unternehmen interessanter machen. Deshalb möchte ich für Euch die Welt der Technik für Euch durch die weibliche Brille sehen. Außerdem werde ich über die neuesten Entwicklungen und sowie über spannende Bildungsprojekte im MINT-Bereich berichten, die mir in meiner täglichen Arbeit begegnen – und dem alten Klischee von „Frauen und Technik“ damit hoffentlich einen neuen Dreh geben. Auch um neues Arbeiten und Tipps rund um die Selbständigkeit soll es gehen.

Ihr habt ein gutes Thema für mich oder sonstige sachdienliche Hinweise? Her damit, ich freu mich drauf, ich freu mich auf Euch! Eure Simone

Diesen Blogpost habe ich zum Start von Frauen und Technik veröffentlicht, im März 2015 – jetzt wieder aktualisiert im Rahmen des Votings für den Publikumspreis zum Isarnetz Blogaward

 

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