Eine Forderung aus dem Gründerinnen-Manifest, die mir aus der Seele spricht

Veröffentlicht von am 18 Mrz 2015

Das Gründerinnen-Manifest, das im Rahmen der CeBIT an EU-Kommissar Günther Oettinger überreicht wurde, spricht mich in einigen Punkten besonders an. Kurz zur Einführung: Mehr als 30 Gründerinnen haben in einem achtseitigen Manifest (vier Seiten davon Forderungen) verschiedene Thesen zusammengetragen, um mehr Frauen für digitale Start-ups zu begeistern. Das Manifest wurde unter anderem von den Politikerinnen Gesche Jost und Brigitte Zypries unterzeichnet und richtet sich sehr allgemein an „eine Vielzahl von Adressaten auf deutscher und europäischer Ebene. An Frauen und Männer, an Entscheidungsträger aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.“

Wer auch immer diese Adressaten sein sollen, es wäre in der Tat großartig, wenn sich schon im Bereich von „Schule – Beruf – Studium“, den die Gründerinnen zuerst ansprechen, etwas bewegen würde. Vor allem die erste Forderung finde ich wichtig: „Begeistern Sie Mädchen wie auch Jungen früh für Technik und Wissenschaft“. Das klingt banal, in der Praxis sind wir hier jedoch noch auf einem langen Weg. Viele Chancen werden dafür meiner Meinung nach in Kindergärten und in der Schule nicht genutzt. Warum nicht auch mit rosa Werkzeugkästen die Neugier der kleinen Mädchen wecken, die nun mal häufig und gern auf den Prinzessinnen-Farbton abfahren? Warum nicht mehr Ausflüge in technische Museen? Warum nicht mehr anschauliche Experimente?

Natürlich ist es von außen einfach, das von Lehrern und Erziehern zu fordern, die häufig in den Zwängen von Lehrplänen und Zeitfenstern stecken. Auch Politiker müssen handeln, klar.

Aus meiner Sicht sind aber auch die Eltern gefragt. Die Lust am Ausprobieren wecken, die Selbständigkeit fördern, dreckige Kinderzimmer und Kleidchen in Kauf nehmen, wenn das zu einem spannenden Experiment gehört – das sind die Rahmenbedingungen zuhause, die sich eigentlich leicht schaffen lassen. Ok, ich bin eine Jungsmama, ich hab keine Ahnung, was ich denn tatsächlich mit meiner Tochter unternehmen würde. Aber ich bin sicher, das neue Planetarium im Deutschen Museum München oder das Phänomania-Erfahrungsfeld auf Zollverein in Essen würde sie genauso interessieren wie meinen Sohn. Die kleinen Menschen müssen deshalb ja nicht gleich eine Unternehmensgründung im technischen Bereich planen. Aber mehr Spaß in der Schule und eine breitere Auswahl in Studium und Beruf sind doch eigentlich auch schon ganz hübsch, oder?

 

Hier geht´s zum Manifest in voller Länge: http://www.frauen-gruenden.de/gruenderinnen_manifest.pdf

Dieses Video von Verizon passt prima zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=XP3cyRRAfX0

 

 

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